Deutschland beweist erneut welche Ergebnisse auch im Konzern Deutsche Telekom möglich sind, wenn die Unternehmen gewerkschaftlich organisiert und die Angestellten streik bereit sind. Am 12. und 13. April haben mehr als 14.000 Beschäftigte mit ihrer Beteiligung an den ver.di Warnstreikmaßnahmen der Verhandlungskommission den Rücken gestärkt. Die Warnstreiks wurden am 12. April – zum ersten Tag der Verhandlungen – mit regionalen Kundgebungen in fast allen Landesbezirksfachbereichen begleitet. Damit sendeten die Beschäftigten ein deutliches Signal an den Arbeitgeber, die Chance, am 12. und 13. April zu einem Ergebnis am Verhandlungstisch zu kommen, nicht „zu verschlafen“! Es hat gewirkt!
Anbei die wichtigsten Eckpunkte des Verhandlungsergebnisses:
Im Einzelnen sieht die Tarifvereinbarung unter anderem vor, dass die Gehälter der unteren Entgeltgruppen in einem ersten Schritt rückwirkend zum 1. April 2016 um 2,6 Prozent angehoben werden, die der höheren Entgeltgruppen um 2,2 Prozent. Zum 1. April 2017 werden alle Gehälter um weitere 2,1 Prozent angehoben. Auszubildende und duale Studenten erhalten zu den Anhebungszeitpunkten zunächst eine um 35 Euro pro Monat höhere Vergütung, im zweiten Schritt werden die Vergütungen um weitere 25 Euro pro Monat angehoben. Der Entgelttarifvertrag läuft vom 1. Februar 2016 bis zum 31. Januar 2018.
Hinzu kommt der Schutz aller Beschäftigten vor Rationalisierungsmaßnahmen. Betriebsbedingte Beendigungskündigungen sind bei der Deutschen Telekom in Deutschland sogar bis Ende 2018 ausgeschlossen. Was de facto einem Kündigungsschutz gleichkommt.
Das Verhandlungsergebnis führt uns einmal mehr deutlich vor Augen, wie wichtig die Machtfrage bei KV-Verhandlungen ist und welche Bedeutung der Gewerkschaftliche Organisationsgrad dabei hat, denn KV-Erhöhungen fallen nicht vom Himmel! Sie müssen erkämpft werden!
Johnny Hofmeister