Der 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche wurden nun beschlossen

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

heute hat das Parlament mit den Stimmen der Regierungsparteien ÖVP und FPÖ den 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche beschlossen. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung der Regierung wird das Gesetz überfallsartig bereits am 1. September 2018 in Kraft treten. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Arbeitszeit

Der Arbeitgeber kann jederzeit 12 Stunden täglich und 60 Stünden wöchentlich anordnen. Auch bei Gleitzeit werden 5 x 12 Stunden tägliche Arbeitszeit ermöglicht. Betriebsräte werden um ihr Zustimmungsrecht zu Überstunden bis zum 12 Stunden-Tag/zur 60 Stunden-Woche gebracht und damit um die Möglichkeit, eine bessere Abgeltung, geblockten Zeitausgleich und Ähnliches für die ArbeitnehmerInnen zu verhandeln. Das ist eine Ausschaltung der gewählten Interessenvertretung der Beschäftigten.

  • “Freiwilligkeit”

Die Regierungsparteien behaupten, sie hätten mit einem Abänderungsantrag eine sogenannte “Freiwilligkeitsgarantie” verankert. Überstunden ab der 10. Stunde täglich und der 50. Stunde wöchentlich können nun ohne Angabe von Gründen abgelehnt werden. In der Praxis ändert das aber nichts. “Freiwilligkeit” ist in der Arbeitswelt fiktiv. Beschäftigte kommen schnell unter Druck, wenn sie gegenüber Vorgesetzten und KollegInnen auf ihr Ablehnungsrecht pochen, riskieren ihre Beliebtheit, die nächste Beförderung oder gar den Job.

  • 4-Tage-Woche

Einen Anspruch auf die 4-Tage-Woche sucht man vergeblich. Beschäftigte können Zeitausgleich nicht selbstbestimmt und zusammenhängend in Form von ganzen Tagen nehmen.

  • Sonn- und Feiertagsarbeit

Nach derzeitiger Gesetzeslage gibt es definierte Ausnahmen von der Sonn- und Feiertagsruhe (etwa Gastronomie, Verkehr, Gesundheitsbetriebe, Medien, wenn die Produktion nicht unterbrochen werden kann usw). Künftig gilt: Für vier Sonn- oder Feiertage im Jahr kann der Arbeitgeber auch ohne solche Notwendigkeit Ausnahmen von der Wochenend- oder Feiertagsruhe vereinbaren, mit dem Betriebsrat oder, falls nicht vorhanden, mit jedem einzelnen Arbeitnehmer.

  • Beschäftigte ohne gesetzlichen Schutz

Der Kreis von Menschen, die überhaupt keinen gesetzlichen Schutz bei der Arbeitszeit genießen – also nicht einmal die 12-stündige Begrenzung der Tagesarbeitszeit, Ansprüche auf Nachtruhe, freie Wochenenden und Feiertage – wird beträchtlich ausgedehnt. Das waren bisher nur “leitende Angestellte”. In Zukunft sollen auch ArbeitnehmerInnen mit “maßgeblicher selbstständiger Entscheidungsbefugnis” darunter fallen, deren Arbeitszeit “nicht gemessen oder im Voraus festgelegt wird”. Wen das genau trifft ist unklar! Sofern es der Kollektivvertrag nicht regelt, besteht nicht einmal ein Anspruch auf Überstundenzuschläge! Betreffen kann das z.B. Filial- und Abteilungsleiterinnen, AußendienstmitarbeiterInnen, IT-SpezialistInnen, TechnikerInnen, MitarbeiterInnen in Kreativbranchen, JournalistInnen.

 

Eine detaillierte Analyse des heute beschlossenen Gesetzes und Richtigstellungen zu Falschinformationen findest du unter www.gpa-djp.at/nein-zum-12-Stundentag

Weitere Materialien und Infos unter

https://www.neinzum12stundentag.at/materialien-unterlagen/

Wie geht es weiter?

Die Gewerkschaftsbewegung wird diesen Angriff auf Gesundheit, Einkommen und Freizeit der Beschäftigten nicht unbeantwortet lassen. Die Demo letzten Samstag mit über 100.000 TeilnehmerInnen und hunderte Betriebsversammlungen waren erst der Anfang. Die überfallsartige Beschlussfassung und das vorgezogene Inkrafttreten auf 1. September 2018 soll die Diskussion über dieses unsoziale Gesetz abkürzen. Der Plan der Regierung ist, Widerstand zu erschweren und zeitlich zu begrenzen. Der ÖGB und die Gewerkschaften werden in den nächsten Tagen eine deutliche Antwort vorbereiten und die weitere Vorgangsweise festlegen. Wir werden auf allen Ebenen für faire Arbeitszeitregeln kämpfen. Die Betroffenheit reicht weit über das Arbeitsleben hinaus. Ehrenamtliches und soziales Engagement in Vereinen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Pflege und Betreuung von Angehörigen, all das wird durch die unplanbare Ausdehnung von täglicher und wöchentlicher Arbeitszeit erheblich beeinträchtigt. Wir werden diese Auseinandersetzung daher gemeinsam mit vielen anderen Menschen und Organisationen führen!

 Mit gewerkschaftlichen Grüßen

 Barbara Teiber
gf. Vorsitzende GPA-djp

Quelle: GPA-djp

 

12-Stunden-Tag: Ein Faktencheck der AK Wien

Werte Kollegen,

anbei ein Faktencheck zum 12 Stunden Tag.
Nähere Infos geben wir Euch in der Betriebsversammlung am kommenden Donnerstag 28.06.2018.

Euer T-Mobile Betriebsratsteam

—————————————————————————————————————–

Mit ihrem Initiativantrag vom 15. Juni 2018 nimmt sich die Regierung das Thema Arbeitszeit vor. Sie soll flexibler werden, zum Vorteil der Betriebe und der Beschäftigten, so die Ansage. Doch was ist konkret geplant? Unser Faktencheck zeigt: Die Arbeitszeitanpassung an die Auftragslage wird leichter. Aber die ArbeitnehmerInnen steigen deutlich schlechter aus.

  • ArbeitnehmerInnen mit Gleitzeit werden in Zukunft um Überstundenzuschläge umfallen
  • Sie sind weniger vor überlangen Arbeitszeiten geschützt.
  • Beruf, Familie und Freizeit werden sie künftig noch schwerer unter einen Hut bringen.
  • Sie können ihre Arbeitszeiten weniger planen und müssen im Extremfall den Beruf aufgeben.

AK Direktor Christoph Klein dazu: „Der Gesetzesentwurf verblüfft darin, wie radikal er ist. Der 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche werden plötzlich zum Normalfall.“

Sind 60-Stunden-Wochen in Zukunft die Regel oder bleiben sie Ausnahme?

Die Regierung behauptet, 12 Stunden am Tag, fünf Mal pro Woche, das bleibt die Ausnahme. Der Gesetzesentwurf erlaubt aber durchaus, dass 60-Stunden Wochen zum Normalfall werden:

Es gilt zwar weiter die Normalarbeitszeit mit 8 Stunden am Tag und 40 Stunden in der Woche. Aber die Arbeitszeit plus Überstunden (Höchstarbeitszeit) war bisher mit 10 Stunden am Tag und 50 Stunden in der Woche begrenzt. In gesetzlich genau geregelten Fällen waren als Ausnahme schon bisher 12 Stunden am Tag und 60 Stunden in der Woche möglich.
Dieser gesetzliche Rahmen wird jetzt einfach pauschal auf 12 Stunden am Tag und 60 Stunden in der Woche angehoben. Das passiert nicht auf freiwilliger Basis, siehe unten.

Der Arbeitgeber kann jederzeit verlangen: „Heute bleibst du 12 Stunden da, in dieser Woche brauchen wir dich 60 Stunden.“ Denn anders als bisher braucht er dazu keine Zustimmung des Betriebsrats, muss keine schweren wirtschaftlichen Gründe dafür vorweisen und braucht dafür keine arbeitsmedizinische Begutachtung. 

Sind 12-Stunden-Tage freiwillig?

De facto haben ArbeitnehmerInnen keine Wahl. Die Arbeitgeber werden sich zukünftig an dem neuen gesetzlichen Rahmen orientieren und von ihren MitarbeiterInnen die Bereitschaft dazu erwarten: 12 Stunden am Tag, 60 Stunden in der Woche.

Wer ablehnt – und das sagt uns unsere Beratungspraxis und eigentlich schon der Hausverstand – muss Angst um seinen Arbeitsplatz haben. Denn man müsste zu einem legalen Arbeitszeitmodell Nein sagen und riskiert einen Rauswurf.

Noch dazu würde mit dem neuen Gesetz die Beweislast umgekehrt: Nach geltendem Recht muss der Arbeitgeber begründen, warum die 11. und 12. Arbeitsstunde nötig ist. In Zukunft müssen die ArbeitnehmerInnen beweisen, dass sie berücksichtigungswürdige Gründe gegen diese Überstunden haben.

10 Stunden am Tag können angeordnet werden, die 11. und 12. Stunde kann man ablehnen. Stimmt das?

Das Problem: Im Arbeitsrecht gilt für ArbeitnehmerInnen die grundsätzliche Verpflichtung zur Überstundenleistung. Überstunden können nur in begründeten Fällen abgelehnt werden. Wer ablehnt, riskiert die fristlose Entlassung. Erst im Nachhinein prüft das zuständige Gericht, ob die Ablehnung berechtigt war. Da ist der Job schon weg.

Was gilt als Ablehnungsgrund für die 11. und 12. Überstunde am Tag?

Das Ablehnungsrecht, wie es vorgesehen ist, gilt nur bei „überwiegenden persönlichen Interessen“. Was ist wichtiger: Dass ein Arbeitnehmer in die Physiotherapie-Stunde soll und seine Kollegin ihre Kinder abholen muss, oder die wirtschaftlichen Gründe des Arbeitgebers? Das ist in diesem Entwurf überhaupt nicht ausformuliert. Sogar, ob Kinderbetreuung darunter fällt, ist keine sichere Sache.

Das heißt: Was als wichtiges persönliches Interesse anerkannt wird, hängt vom guten Willen des Arbeitgebers ab oder muss im Konfliktfall vom Gericht entschieden werden. Für ArbeitnehmerInnen bietet diese Formulierung keinerlei Rechtsicherheit. Und sie lässt einen sehr großen Spielraum für die Entscheidung des Gerichts.

BEISPIEL

Sabine H. muss um 16  Uhr weg, nach fast 10 Stunden Arbeit, um ihre Kinder vom Hort abzuholen. Das heißt: Ein Teil ihrer Arbeit, die ihr Chef lieber heute noch erledigt hätte, muss bis morgen liegen bleiben. Er fordert: „Bleib heute 12 Stunden. Die wirtschaftlichen Interessen der Firma sind wichtiger, deine Kinder kann auch die Oma abholen.“ Sabine hat jetzt 3 Optionen:

  • Sie fügt sich dem Willen des Arbeitgebers – unfreiwillig.
  • Sie lehnt die Überstunden trotzdem ab, vielleicht auch mehr als einmal. Weil sie damit aus Sicht des Arbeitgebers gegen ihren Arbeitsvertrag verstößt, verliert sie früher oder später ihren Job. Welche Interessen denn tatsächlich wichtiger waren – die wirtschaftlichen Interessen des Arbeitgebers oder die Kinderbetreuungspflichten – das entscheidet erst das Gericht, Monate bis Jahre später. Ihr Arbeitsplatz ist dann leider schon lange weg.
  • Im harmlosesten Fall lehnt sie ab und der Chef akzeptiert das. Aber Sabine ist jetzt immer die, die negativ auffällt, weil sie nicht länger bleiben kann. Der neue Standard ist schließlich 12 Stunden.

Bekomme ich auch in Zukunft Überstundenzuschläge?

Angeordnete Überstunden bei fixen Arbeitszeitmodellen müssen nach wie vor samt Zuschlägen bezahlt werden.

Hart getroffen sind aber all jene ArbeitnehmerInnen mit einer Gleitzeitvereinbarung, s. unten.

Ich arbeite Gleitzeit – verliere ich meine Überstundenzuschläge?

Ja. Eine Million Menschen in Österreich, die Gleitzeit arbeiten, könnten ganz massiv draufzahlen:

  • Derzeit gilt: Bei Gleitzeit ist die 9. und 10. Arbeitsstunde am Tag keine Überstunde (wie das bei fixen Arbeitszeitmodellen der Fall wäre), sondern kann innerhalb einer fixen Periode zum Gleiten benutzt werden. Die 11. und 12. Überstunde am Tag – zum Teil ja jetzt schon zulässig – ist aber mit mindestens 50% Zuschlag abzugelten.
  • In Zukunft gibt es die Überstundenzuschläge für die 11. und 12. Stunde nicht mehr. Sie werden zu normalen Gleitstunden, die 1:1 abgegolten werden. Der bisher zwingend geltende 50%-Zuschlag geht in den meisten Fällen verloren.
MEHR INFOS

Was gilt bei Gleitzeit jetzt – und wie würde das in Zukunft ausschauen? Eine detaillierte Einschätzung unserer ExpertInnen können Sie hier nachlesen!

Es ist also zu befürchten, dass für mehr und mehr Arbeitsverhältnisse eine solche Gleitzeitvereinbarung getroffen wird. Die kann ein Arbeitnehmer zwar theoretisch ablehnen, praktisch wird das aber harte Konsequenzen haben bzw. er bekommt einfach den Job nicht.

Was mit geltenden Gleitzeitvereinbarungen passiert, steht in den Sternen. Auf Dauer werden sie wohl durch neue – schlechtere – ersetzt werden.

Ich habe einen All-In-Vertrag – was bedeutet das neue Modell für mich?

Der 12-Stunden-Tag bzw. die 60-Stunden-Woche bedeutet für Sie: Mehr arbeiten fürs gleiche Geld. Denn: Bei einem All-In-Vertrag vereinbart man einen Pauschallohn, mit dem auch die Überstunden abgegolten werden. Solange der Stundenlohn den Mindestlohn nicht unterschreitet, ist das leider völlig legal.

Aber es gibt ja auch jetzt schon viele ArbeitnehmerInnen, die manchmal bis zu 12 Stunden arbeiten müssen. Was ist der Unterschied zur neuen Regelung?

In Betrieben mit Betriebsrat ist es bereits heute erlaubt, bis zu 12 Stunden am Tag und bis zu 60 Stunden pro Woche zu arbeiten – aber nur in Ausnahmefällen und unter strengen Auflagen:

  • Besonders hoher Arbeitsbedarf
  • Verhinderung eines hohen wirtschaftlichen Nachteils

Übersetzt aus dem Juristendeutsch: Es muss in der Firma Feuer am Dach sein!

Das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats fällt mit dem neuen Gesetz, der Arbeitgeber kann 12-Stunden-Tage auch einseitig anordnen. Auch die Bindung an spezielle Gründe und die ersatzweise Zustimmung des Arbeitsmediziners bzw. der Arbeitsmedizinerin, wenn es keinen Betriebsrat gibt, fallen im neuen Gesetz weg.

ACHTUNG! Zuschläge können wegfallen

In Betrieben mit bestehenden Betriebsvereinbarungen zur 11. und 12. Stunde wurden oft gute Zuschläge für ArbeitnehmerInnen ausgehandelt (z.B. 100% Zuschlag statt 50%) – sie werden wohl so nicht bestehen bleiben.

Viele erhoffen sich vom 12-Stunden-Tag im Gegenzug lange Freizeitblöcke. Ist das garantiert?

Nein, leider nicht. Die neue Regelung ermöglicht ja ausdrücklich auch 60-Stunden-Wochen, und das durchaus auch wochenlang hintereinander. Die einzige Grenze setzt eine EU-Richtlinie: Mit durchschnittlich 48 Stunden Wochenarbeitszeit über 4 Monate gerechnet.

Grundsätzlich werden diese Überstunden in Geld abgegolten. Zeitausgleich bekommt man nur, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer das beide vereinbaren wollen. ArbeitnehmerInnen können sich die Form der Abgeltung nicht einfach aussuchen und das neue Gesetz gibt dazu auch keinerlei Wahlmöglichkeit.

Ob es im Anschluss an Überstundenmarathons also auch längere Freizeitphasen gibt, hängt ausschließlich vom guten Willen des Arbeitgebers ab. Die ArbeitnehmerInnen haben darauf kein verbrieftes Recht und können baldigen Zeitausgleich juristisch nicht durchsetzen.

Kommt die 4-Tage-Woche?

Die Möglichkeit einer 4-Tage-Woche gibt es gesetzlich bereits seit über 20 Jahren. Es geht also jetzt schon, dass Montag bis Donnerstag je 10 Stunden gearbeitet wird und der Freitag frei ist. An den vier Arbeitstagen dürfen auch bereits jetzt Überstunden bis zu 12 Stunden täglich gemacht werden.

Stellt sich die Frage, warum die 4-Tage-Woche dann nicht bereits verbreiteter ist? Die einfache Antwort: Arbeitgeber lassen solche Modelle kaum zu. Auch in der neuen Gesetzesvorlage kommt die 4-Tage-Woche nicht vor, die ArbeitnehmerInnen haben nach wie vor kein Recht darauf

Kann ich verlässlich mein Zeitguthaben innerhalb einer bestimmten Zeit konsumieren?

Nein, hier gibt es leider Verschlechterungen. Bisher musste am Ende einer Durchrechnungsperiode klar Schiff gemacht werden: Übergroße Zeitguthaben wurden abgebaut.

Jetzt ist geplant, dass man Zeitguthaben mehrmals in den nächsten Durchrechnungszeitraum verschieben kann. Im Klartext: Die ArbeitnehmerInnen müssen Zeitguthaben unter Umständen lange vor sich herschieben, bis die ArbeitgeberInnen endlich Zeitausgleich zustimmen. Bei notorisch unterbesetzten Stellen verschiebt sich die Erholung damit auf den St. Nimmerleinstag.

Wer Minusstunden stehen hat, etwa weil er oder sie zu wenige Dienste zugeteilt bekommen hat, steht dann immer mehr in der „Zeitschuld“ beim Arbeitgeber. Die Beschäftigten können aber überhaupt nicht planen, wann die Stunden wieder aufgebaut werden dürfen. Mitbestimmung, Flexibilität und gleichberechtigtes Miteinander schauen anders aus.

Quelle: AK Wien

 

ÖGB Präsident Wolfgang Katzian zum 12-Stunden-Tag und zur 60-Stunden-Woche

Liebe Kollegin,Lieber Kollege,

die Regierung hat letzten Donnerstag ohne Zeit für Begutachtung ihren Plan zur Einführung des 12-Stunden-Arbeitstages und der 60-Stunden-Arbeitswoche im Parlament eingebracht. Nach einer ersten Durchsicht des Gesetzentwurfes steht fest: seine Realisierung würde schwerwiegende Folgen für die Gesundheit, das Einkommen und das Familienleben aller ArbeitnehmerInnen in Österreich haben.

Ich habe schon Donnerstagabend in der ZIB 2 im ORF klargemacht, was wir von dieser Vorgangsweise halten. Wir setzen uns gegen diesen Angriff auf die Lebensqualität und Gesundheit von arbeitenden Menschen zur Wehr. Dazu werden wir Widerstand in den Betrieben und in der Öffentlichkeit organisieren. Eine Ersteinschätzung der GPA-djp kannst du unter folgendem Link abrufen:

Eine Ersteinschätzung der GPA-djp

Unwahrheit: Es hat nie eine Sozialpartnervereinbarung zur “Arbeitszeitflexibilisierung” gegeben. Das ist die Unwahrheit. Wahr ist, dass bis Juni 2017 über eine ganze Reihe von Forderungen der Arbeitgeber geredet wurde. Über die Forderungen der ArbeitnehmerInnenseite wurde trotz zahlreicher Gespräche nicht verhandelt. Genau deshalb hat es am Ende keine Sozialpartnervereinbarung gegeben. Von einer Einigung kann daher keine Rede sein.

Gewinnmaximierung statt Arbeitnehmerschutz: Geht es nach der Regierung, wird der 12-Stunden-Tag von der Ausnahme zum Regelfall. Bisher sind 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche an das Vorliegen bestimmter Voraussetzungen gebunden (Verhinderung eines wirtschaftlichen Nachteils). Im Wesentlichen geht es darum, den Betrieb vor Schaden zu bewahren. Der Arbeitgeber muss die Voraussetzungen nachweisen, daher ist 12/60 die Ausnahme geblieben. Künftig soll 12/60 aber an keine Voraussetzungen gebunden sein. Der Arbeitgeber kann es anordnen, wann immer er will. Er kann sogar damit kalkulieren, nur um die Gewinnspanne zu erhöhen.

Der Arbeitgeber sitzt auf dem längeren Ast: Freiwilligkeit im Arbeitsrecht ist ein sehr relativer Begriff. Wenn der Arbeitgeber einen Wunsch äußert, dem ArbeitnehmerInnen nicht nachkommen, sind in der Praxis vielfältige Nachteile zu erwarten – von Nichtberücksichtigung bei Beförderungen bis zu Kündigung, im schlimmsten Fall Entlassung, wenn man sich den Wünschen der Arbeitgeber wiederholt widersetzt. Im Gesetzesentwurf ist lediglich ein Ablehnungsrecht aus “überwiegenden persönlichen Interessen” enthalten, von Freiwilligkeit ist keine Rede.

Freizeit gibt’s nur, wenn Auftragsflaute herrscht: Auch die Darstellung, dass ArbeitnehmerInnen ihre erworbenen Freizeitansprüche konsumieren können, wann sie wollen, ist realitätsfremd. Freizeit kann nach Regierungsplänen nur konsumiert werden, wenn der Arbeitgeber zustimmt. Das wird in vielen Fällen nur dann sein, wenn gerade nichts los ist – und nicht dann, wenn der/die ArbeitnehmerIn freie Tage braucht.

Überstundenauszahlung wird auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben, Zuschläge fallen weg: Die Behauptung, dass Überstundenzuschläge erhalten bleiben, ist eine Nebelgranate, weil gleichzeitig von der Ausweitung der Durchrechnungszeiträume gesprochen wird. Denn der Sinn eines Durchrechnungszeitraums liegt darin, dass Mehrstunden, die innerhalb des Durchrechnungszeitraums durch Zeitausgleich ausgeglichen werden, eben ohne Zuschlag abgegolten werden. Wenn man zusätzlich davon spricht, Mehrstunden von einem Durchrechnungszeitraum in den nächsten zu übertragen, werden diese Mehr- und Überstunden zuschlagsfrei 1:1 ausgeglichen – oder eben gar nie, weil sie auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben werden.

Flexibilität darf keine Einbahn sein. Wo die Arbeitgeber die Beschäftigten kapazitätsorientiert einsetzen wollen, brauchen die ArbeitnehmerInnen als Ausgleich Selbstbestimmung, Planbarkeit und Verkürzung der Arbeitszeit.

Egal wie man’s regelt – überlanges Arbeiten macht krank. Egal, wie man überlange Arbeitszeiten konkret regelt, und egal, ob freiwillig oder unfreiwillig so lang gearbeitet wird: Überlanges Arbeiten ist schlecht für die Gesundheit, und freiwilliges langes Arbeiten ist nicht wirklich gesünder. Arbeitszeitgesetze sind Schutzgesetze – auch vor Selbstausbeutung!
Der ÖGB und seine Gewerkschaften werden in den nächsten Tagen über konkrete Protestmaßnahmen entscheiden. Wir zählen auf deine Beteiligung und Unterstützung!

Mit gewerkschaftlichen Grüßen

Wolfgang Katzian
Präsident des ÖGB

Umfrageergebnis Jobticket

Werte Kollegen,

anbei die Ergebnisse zum Thema Job Ticket. Von 1578 eingeladenen Mitarbeitern haben 614 teilgenommen.
Das Umfragergebnis haben wir in die Verhandlungen zur geplanten UPC-Übernahme mit einfließen lassen.
Eins vorweg, wir haben bereits eine gute Einigung mit unserem Arbeitgeber erzielen können.
Weiter Infos, werden in den nächsten Tagen per Mail kommuniziert.

Powerpoint Auswertung in voller Größe

Euer T-Mobile Betriebsrats-Verhandlungsteam

(Gabriele Reise / Johannes Hofmeister / Michael Wobornik / Thomas Popov)

Kampagne Herz für Soziales

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

unser gut funktionierendes Sozialsystem ist in Gefahr. Die Regierung plant Änderungen der Strukturen, grobe Einsparungen (AUVA!) und die Zusammenlegung der Sozialversicherungen ohne Plan und Rücksicht auf die Betroffenen.  Österreich hat eines der am besten funktionierenden Sozialsysteme der Welt und das muss so bleiben.  Alle ÖsterreicherInnen sind durch die Sozialversicherungen gut versorgt. Es steht viel auf dem Spiel, unsere Kranken-, Pensions- und Unfallvorsorge!

Deshalb wurde im Rahmen der ÖGB-Vorständekonferenz in Wien gemeinsam mit der Gewerkschaft vida unsere neue Kampagne “Mein Herz für ein soziales Österreich” präsentiert. Damit werben wir für den Erhalt eines der besten Sozialsysteme der Welt mit dem Herzstück Sozialversicherung. Mit dieser breit angelegten Kampagne kämpfen wir auch für die Weiterentwicklung dieses österreichischen Erfolgsmodells.

 Alle Österreicherinnen und Österreicher werden aufgefordert, sich aktiv in diese Kampagne einzubringen. Wir brauchen keine Verhältnisse wie in Ländern, in denen das Geld über die Versorgung entscheidet. Deshalb werde aktiv, unterstütze unsere Kampagne und lasse nicht zu, dass unsere sozialen Errungenschaften Stück für Stück abgebaut werden!

Herzstück der Kampagnen ist die Website www.herzfuersoziales.at mit allen Infos zum Thema.

Bitte teilt und liked die Kampagne in den sozialen Medien!
Gemeinsam für ein funktionierendes Sozialsystem!

Mit gewerkschaftlichen Grüßen

Mario Ferrari                           Franz Georg Brantner
Geschäftsführer                      Vorsitzender der Region Wien

GPA-djp Wien
Alfred-Dallinger-Platz 1, 1030 Wien

Einladung zur X Cross Run Business Challenge

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

heuer bieten wir euch ganz was Neues an:

Die Teilnahme am X Cross Run – Business Challenge !

Ein Team-Hindernislauf über 5,6 km, zu überwinden gibt es Strohpyramiden, Kletternetze, Wasserbecken und einiges mehr. Der Spaß steht dabei im Vordergrund – eine Challenge bei der es vor allem um Teamwork geht. Eine neue Art des Teambuildings abseits vom stressigen Büroalltag mit Sport und viel Spaß!

Wann: 14.06.2018

Wo: Wien-Prater

Start und Ziel: Trabrennbahn Krieau

Startzeit: 18:00 Uhr

Jedes Team muss aus 3 Personen bestehen

Die Teilnahmegebühr übernimmt der Betriebsrat

Wer: MitarbeiterInnen der T-Mobile Austria, der T-Mobile Austria Holding und T-Mobile International sowie alle LeiharbeitnehmerInnen. Nicht für externe MitarbeiterInnen. (Voraussetzung: die Betriebsratsumlage wird bezahlt)

Eine Anmeldungen ist bis zum 21.05.2018 möglich, bzw. solange es freie Startplätze gibt.

 

Ihr möchtet als Team dabei sein, schicket alle drei Namen der Läuferinnen und Läufer inkl. Personalnummer, Emailadresse und Teamnamen an: karin.kalser@t-mobile.at DW 6301

Jede Anmeldung ist verbindlich!

Für die Startnummer Abholung, bekommt ihr nach der Anmeldung noch eine gesonderte Info vom Veranstalter. Da dies ein Versuchsballon ist, erhoffen wir uns viel Feedback von den TeilnehmerInnen. Sollten die Rückmeldungen unseren Erwartungen entsprechen, steht einer Wiederholung im nächsten Jahr nichts im Weg.

Wir wünschen euch viel Spaß!

Karin Kalser und das Team vom Betriebsrat

Sommerfest im Vienna City Beach Club auf der Donauinsel am 06.07.2018 – „Pack die Badehose ein und komm auf die Donauinsel“

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

man soll Feste feiern wie sie fallen und heuer fällt wieder eines, ein Sommerfest!

Da wir heuer ein Fest eurer Wahl veranstalten wollten, haben wir schon im Jänner die Umfrage „Mitarbeiter Fest 2018“ oder „Was wollen die MitarbeiterInnen“ durchgeführt. Teilgenommen haben mehr als 900 Kolleginnen und Kollegen. Man konnte sich zwischen einem Betriebsausflug oder einem Fest entscheiden. Und gleich vom Start weg gab es einen Favoriten: Ein Sommerfest!

Euer Wunsch ist uns Befehl. Unter dem Motto „Pack die Badehose ein und komm auf die Donauinsel“ geht im Vienna City Beach Club am 06.07.2018 ab 16:00 die Post ab.

Am Nachmittag im Liegestuhl entspannt am Strand liegen, beim „Stand up Paddling“ nur nicht das Gleichgewicht verlieren, sportlich beim Beach Volleyball oder beim Aperitif relaxt den Sonnenuntergang beobachten oder einfach bei gutem Essen und reichlich zu Trinken den Abend genießen bis die Party beginnt. Für einen DJ haben wir gesorgt, die gute Stimmung müsst ihr mitbringen. Es ist also alles bereit für eine lange und hoffentlich laue Sommernacht.

Da wir „leider“ auch mit Schlechtwetter rechnen müssen, ist es wichtig, dass die Location genug Platz für eine Indoor-Veranstaltung bietet. Daher können nur bis max. 400 Personen am Sommerfest teilnehmen. Die Erfahrung aus den Veranstaltungen in der Vergangenheit hat aber gezeigt, dass dies ausreichend ist. Bei der Anmeldung gilt daher First come – First served! Jede Anmeldung ist verbindlich! Die einzige Bitte, die wir haben: Solltet ihr, aus welchen Gründen auch immer, dann doch nicht kommen können, sagt verlässlich ab. Ihr gebt damit anderen Kolleginnen und Kollegen

 

WANN: 06.07.2019 /  ab 16:00 Uhr

WER: alle MitarbeiterInnen und LeihmitarbeiterInnen mit einer Begleitperson (Voraussetzung: die Betriebsratsumlage wird bezahlt)

WO: VIENNA CITY BEACH CLUB: http://www.vcbc.at

Für Anmeldung MIT Begleitperson bitte hier klicken => betriebsrat@t-mobile.at

Für Anmeldung OHNE Begleitperson bitte hier klicken => betriebsrat@t-mobile.at

Wenn ihr euch angemeldet habt und leider doch nicht dabei sein könnt schickt uns bitte eine Abmeldung

Für Abmeldung bitte hier klicken => betriebsrat@t-mobile.at

 

Wir freuen uns auf ein tolles Fest mit Euch!

Eure Karin Kalser

ÖGB/AK-Kampagne “Wie soll Arbeit?” Bitte mach mit!

Liebe Kollegin! Lieber Kollege! 

 Sicher hast du schon von der Initiative von AK und ÖGB “Wie soll Arbeit?” gehört.  Eine Initiative, bei der ArbeitnehmerInnen mitreden und mitbestimmen können.

 Bis Ende Mai 2018 sollen uns möglichst viele ArbeitnehmerInnen sagen, was ihnen in der Arbeitswelt wichtig ist, damit wir ihre Anliegen zum Thema machen können. Die Fragebögen werden von IFES analysiert. Erste Ergebnisse sollen bereits im Juni beim ÖGB-Bundeskongress und bei der Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer präsentiert werden.

 Wir bitten dich um deine Unterstützung, damit sich möglichst viele ArbeitnehmerInnen an dem Dialog beteiligen und damit ein kräftiges Zeichen für den Erhalt einer starken gesetzlichen Interessenvertretung setzen.

 Zur Anforderung von Material bitten wir, dich an deinen zuständigen Regionalsekretär zu wenden.

www.gpa-djp.at/wien

Mehr Information zur Kampagne unter:

www.wie-soll-arbeit.at

Mit freundlichen Grüßen

Euer -Mobile Betriebsrat 

Hol dir dein Geld zurück – Arbeitnehmerveranlagung beim Finanzamt (Finanzamtsbestätigung der Allianz Pensionskasse nur noch Online erhältlich)

Liebe Kollegen und Kolleginnen,    

holt euch euer Geld vom Finanzamt zurück! 

Noch immer schenken wir Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dem Finanzamt hunderte Millionen Euro, weil wir die ArbeitnehmerInnenveranlagung nicht selbst machen. So lassen wir viel Geld liegen, das uns eigentlich zusteht und dabei zahlen wir im internationalen Vergleich ohnehin schon sehr hohe Steuern.

Im Anhang findet ihr die AK-Broschüren Finanzonline (Leitfaden zur Online Arbeitnehmerveranlagung), Anleitung zum Steuer sparen 10 SCHRITTE ZUR ARBEITNEHMERVERANLAGUNG”, „Steuer Sparen 2018“, „Steuertipps für Eltern“ und „Tipps für Studierende“ zum Ausdrucken. Im BR-Büro gibt es für euch neben dem aktuellen Formular zur Arbeitnehmerveranlagung auch noch die AK-Broschüre Steuer Sparen 2018, die einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Steuerabsetzmöglichkeiten gibt.

Bei der Arbeitnehmerveranlagung kann man unter anderem Kinderbetreuungskosten, Gewerkschaftsbeiträge, Kosten für Aus- und Weiterbildung etc. und unter dem Punkt “Sonstige Werbungskosten” auch die Betriebsratsumlage steuermindernd geltend machen.

In diesem Zusammenhang eine wichtige Information für alle TeilnehmerInnen an unserem Family & Future Vorsorgemodell, die ihre Pensionskassenbeiträge von der Steuer absetzen möchten. Die Allianz Pensionskasse stellt die Bestätigung über die 2017 eingezahlten Pensionskassenbeiträge nur noch Online zur Verfügung. Um die Bestätigung zu erhalten muss man sich unter http://www.allianzpk.at/ auf dem Pensionskassenportal mit seiner AWB-Nummer (zu finden auf der letzten Kontoinformation, beginnt mit P96) registrieren. Mit den per Mail zugeschickten Zugangsdaten erhält man Zugriff auf die Finanzamtsbestätigung. Bei Rückfragen steht euch das Verwaltungsteam der Allianz Pensionskasse unter 05 9009 DW 81000 zur Verfügung.

Alle Informationen zur „Arbeitnehmerveranlagung“  gibt es auch im Internet: http://wien.arbeiterkammer.at/beratung/steuerundeinkommen/index.html

Übrigens man kann seine Arbeitnehmerveranlagung bis zu 5 Jahre rückwirkend beim Finanzamt geltend machen. Die Arbeit lohnt sich auch für Lehrlinge oder KollegInnen, die aufgrund ihres niedrigen Einkommens keine Steuern zahlen. Für sie gibt es eine Steuergutschrift in Form einer Negativsteuer. Diese Steuergutschrift kann durchaus mehrere Hundert Euro betragen. Also holt euch euer Geld zurück!

 

Für Fragen stehen wir euch gerne unter 6300, 6301 oder 8215 zur Verfügung.

Mit kollegialen Grüßen

Johnny Hofmeister